Der Vollmond lässt sein fahles Licht mit sanfter Neugier lautlos gleiten, bescheint ein Porzellangesicht so zart und fein, dass es fast sticht... Sag, Schöne, schnell, welch Freud und Leid, welch Edelmut, welch Gier und Neid, welch Qual kannst du dem Herz bereiten? Erfahren werden wir's beizeiten.
Doch lassen wir uns weiterleiten, dem fahlen Leuchten treu bedacht... Sieh an, gleich links, ein Clownsgesicht Ganz unbestritten. Wie es lacht! Ihm scheint die Schöne nicht zu schaden er ist ihr lächelnd zugewandt, lässt sich in ihrem Lichte baden... Dies Lachen! Schelmisch und Galant.
Und rechts, im Abseits... sieh mal an, gradwohl ein zweiter Kandidat, sein Blick, der wohl im Herz begann verlässt die Augen, desolat, voll Sehnsucht nach der fernen Schönen die ihm auf ewig abgewandt dort steht. Sie soll sein Dasein krönen! Doch hat sie ihn nicht mal erkannt.
Wolken ziehen am Horizont. Eine lässt den Vorhang fallen. Die Dunkelheit stiehlt uns gekonnt die Sicht. Ein Schlag! Ein Bersten. Knallen. Was ist passiert? Nun, gebt uns Licht! Komm, Mond, ich nehm dich in die Pflicht Enthülle uns mit Deinem Schein und unverhüllt der Welten Pein.
Dort, im Regal, wo eben noch die Spieluhr stand, die Tänzerin aus Porzellan, zerbrechlich, doch voll Anmut, nur, wo ist sie ihn?
Dort am Boden liegt der Kasten der Musik sein eigen nennt. Doch von seiner Königin keine Spur, die man erkennt.
Eine kleine weiße Hand schiebt sich langsam, leise tastend hinter unsrer Spieluhr hoch, dreht den Schlüssel. Klickend rasten Zahn in Zahn, die Federn Surren, etwas Rost vergangner Zeit protestiert mit leisem knurren, doch dann ist das Spiel bereit.
Der erste Ton verlässt vibrierend seinen Kerker, endlich frei in der Stille, irritierend, prallt ans Holz und bricht entzwei.
Doch die Spieluhr, unermüdlich schickt schon Ton um Ton herbei tanzend, schwingend, wie vergnüglich drehen sie ihr Ringelreih'.
Seht doch nur, das Vollmondlicht es scheint fast, diese zarten Klänge geben ihm gleich mehr Gewicht. Als ob es nach Erkenntnis dränge,
kriecht es durch den alten Speicher, sucht nach der Erinnerung Schaukelpferd, Soldat, ein bleicher Malblock, Kisten, Mäusedung.
Schnell und schneller klingen, treiben, tanzen Ton um Ton um Ton. Was ist das? Ein Kratzen, Reiben, Tapsen? Kommt, nun zeigt es schon.
Da, dort hinten, aus den Schatten tritt hervor – ihr ahnt es schon - die wir vermisst, verloren hatten; abgestürzt von ihrem Thron,
die Prinzessin dieser Klänge, tanzt mit leichtem Fuß daher, schwebt im Takt der Blechgesänge zweimal leicht für jedes Schwer.
Tanzt wie eine Feder schwerelos dahin lässt nur kurz ein Füßlein den Boden berühren dreht sich ewiglich, ohne Halt, ohne Sinn, will doch nur die Schatten zum Tanzen verführen.
Ernst ist ihr Gesicht, in Gedanken erstarrt, doch in ihren Schritt ist nur Frohsinn zu spüren, tief in sich versunken, merkt nicht, wer ihr da harrt, will doch nur die Schatten zum Tanzen verführen.
Es ist der Verschmähte, der sich in den Schatten vom Sturz noch benommen die Augen wischt. Er hörte das Rascheln. Sind's Mäuse? Sind's Ratten? Dann hört er die Klänge, sieht Sie, und das Licht.
Mit einem Mal ist all seine Scheu vertan, er will ihr nur nah sein, sie fassen, berühren eilt zu ihr hin, voller Gier, ohne Plan, will sie doch die Schatten zum Tanzen verführen.
Umgreift ihre Taille, ergreift ihre Hand, berauscht von dem Lied, von dem Glück, sie zu spüren, dreht sie im Kreis, außer Rand und Band, will sie Tanz um Schritt in die Schatten entführen.
Sie wendet sich ihm zu, ihr Gesicht ist so zart ihr Blick, wie ein Dolch in sein Herz geführt. Sein Griff um ihre Taille wird fordernd und hart. Hat sie ihm doch gelockt und zum Tanzen verführt.
Er beugt sich über sie. Ihre Lippen verführen... Jetzt oder nie. Der Moment ist gekommen. Ein Kuss. Nur ein Kuss. Seine Lippen berühren... Ein Knall! Und was er sieht lässt ihn taumeln, benommen
Torkelt er zurück. Ihr Gesicht! Ist zersprungen! Als er seine Lippen auf die ihren gepresst und ihr den einen Kuss hat entrungen... Ihre Lippen. So kalt, und hart, und fest.
Es war eine Maske! Und nun, nur noch Splitter. Und unter ihr, wie kann das nur sein, der Clown, der Schelm, ihr strahlender Ritter, welch böser Streich, welch Schmach. Welch Pein!
Er geht auf ihn los. Das soll er ihm büßen wie konnte er wagen, das Antlitz der Süßen zu tragen, und ihr dermaßen zu täuschen, im Staub soll er liegen, und wimmern, und keuchen.
Er sieht nicht die Trauer in dessen Blick. Er sieht nur sein eben zersprungenes Glück. Er hört nicht die Worte, voll Reue und Schmerz. Er hört nur sein kreischendes, wütendes Herz.
Ein letzter Ton der Spieluhr wagt sich zögerlich ins Vollmondlicht hängt zitternd in der Luft, verzagt, verklingt und hinterlässt nur Stille, die ewig alt ihr Nachtlied singt.
Mit der Musik bricht auch der Bann, der dunkle Schatten nach sich zog. Im Schlag erstarrt, hört unser Mann warum der andre ihn betrog.
Und lässt die Hände kraftlos fallen und lässt sich führen, in die Schatten vorbei an Träumen, Mäusen, Ratten die mit den winzig kleinen Krallen
die Stille kratzen, und doch nur noch stärken in der alten Macht. Er lässt sich führen, in die Nacht bis hin zur klangverstummten Uhr.
„Ich wollte sie am Leben halten. Ich wollte sie für mich behalten. Ich wollte halten, was wir hatten, und mit ihr tanzen aus den Schatten."
„Dich Täuschen, Freund, das wollt ich nicht. ich täuschte mich, nahm ihr Gesicht... Ich wollte sie in mir bestatten. Doch sie bleibt. Ewig. In den Schatten."
Ein Schwarzer Rauch zieht durch die Nacht, die Kriese ist gekommen und was dich fromm und glücklich macht das hat man dir genommen. Es reist dich tiefer rein, auf das es dich sehr quäle. Im Herzen liegt es wie ein Stein, zerfetzt dir deine Seele. Du quälst dich rum die ganze Zeit, mit suiziden Plänen, es foltert dich die Einsamkeit, du weinst ein Meer von tränen. Schon bald hälst du es nicht mehr aus, die Einsamkeit und Stille. Du willst mal endlich aus dir raus, dass ist dein größter Wille. Die Liebe, die dir niemand gab, bedeutet nun dein Ende. Nun stehen sie vor deinem Grab, und fallten fromm die Hände. Ist erst jetzt die Zeit gekommen, in der man dich versteht? Du hast das Leben dir genommen und jetzt ist es zu spät!
Dort oben steht er und sieht nieder. Die gleichen Gedanken hat er wieder. Nun steht er da oben und, fühlt sich belogen. Steht da oben und fühlt sich betrogen.
Fühlt sich alleine. Fühlt sich verlassen. Deshalb hat er beschlossen diesen Entschluss zu fassen.
Dort oben steht er und denkt nach. Er steht dort, weil sein Leben zerbrach. Er weiß nichtmehr weiter, nichts ist mehr heiter.
Alles ist dunkel. Alles ist blass. In ihm wird größer der Hass. Er weiß nicht was er tun soll, er hat die Schnauze voll. Hier ist niemand, der ein Trauerlied für ihn singt. Er schließt die Augen und springt.
KLUG IST NICHT , WER FEHLER MACHT !!! KLUG IST DER , DER ES VERSTEHT SIE ZU KORRIGIEREN !!! Die ZEIT werd es ZEIGEN !!! Es fügt sich zusammen , was zusammen gehört !!! HERZ aus EIS !!!