Je stärker die Bedrohung durch ansteckende Krankheiten, desto mehr Glaubensausrichtungen gibt es. In Regionen mit vielen Infektionskrankheiten ist die Vielfalt praktizierter Religionen größer. Das sagen die beiden US-Forscher Corey Fincher und Randy Thornhill nach der Analyse mehrerer hundert Regionen rund um den Globus, in der sie die Zahl der religiösen Gruppierungen mit dem Auftreten von Infektionskrankheiten in Beziehung setzten. Ein hohes Anstreckungsrisiko beim Kontakt zu anderen Menschen begünstige die Entstehung kleiner sozialer und kultureller Gruppen und damit auch die Ausbildung verschiedener religiöser Richtungen, erklären die Forscher den Zusammenhang.