Karma und Reinkarnation
Das Karma (Sankrit: Karman) wird oft als ein unvermeidliches Schicksal angesehen, als eine wiederholte Prüfung, die man im vorherigen Leben nicht bestanden hat.
Das stimmt nur zum Teil. Das Leben ist eine Schule und wir sind hier, um zu lernen. Doch bedeutet das nicht, dass wir nur Schulden abbezahlen, für unsere Sünden büssen und schwere Lasten zu tragen haben.
Wir sind auch hier, um die Früchte unserer guten Taten zu genießen, Ernte einzubringen, Glück zu schenken und zu empfangen.
Karman ist ein Wort aus dem Sankrit und bedeutet einfach “ tun”. Er bezeichnet jenes “ tun”, den Zweck unseres Erdendaseins: zu sein, wer wir sind, ohne vorzutäuschen, jemand anderes zu sein.
Es bedeutet die Hingabe an unser Los und das Wissen, dass unser gegenwärtiger Weg, unsere Individualität und Lebenserfahrung nur ein winziger Teil eines gigantischen Entwurfs ist, welcher uns Erkenntnis bringen wird und uns über alles erleben lässt, die Illusion des Materiellen, die Zeit (die uns Verlust, Veränderung und den Tod fürchten lässt), und uns zurückkehren lässt zum Alles, zum Braham, von dem wir uns losgelöst haben, aber dem wir uns dennoch zugehörig fühlen.
So wurde im Denken der Inder und später auch bei anderen älteren Stämmen das Karma zum Ausgangspunkt der Reinkarnation: leben und sterben und in einem anderen Körper wiedergeboren werden, an einem anderen Platz und vielleicht auch mit einem anderen Geschlecht.
Wir haben mehrere Leben und die positiven und negativen Taten der vergangenen Leben schaffen die Bedingungen für das gegenwärtige Leben. Und jetzt in diesem Leben gestalten wir durch unsere Entscheidungen und unser Verhalten die Bedingungen für unsere Entscheidungen und unser Verhalten die Bedingungen für unsere nächsten Leben.
Solange, bis wir so gewachsen und entwickelt sind, dass wir diesen Zyklus abschließen und verlassen können, den die Hindus das Rad von Samsara nennen: Die unendliche Kette von Tod und Wiedergeburt, worin jede Existenz die Ursache der nächsten ist und eine Folge der vorigen.
Darum ist das letzte Leben das Wichtigste, die letzte Verbindung zu frühern Erfahrungen, die Synthese einen langen Weges. Dieses Leben gilt es, zu studieren, um das gegenwärtige Leben zu begreifen. Vielleicht erhaschen wir s sogar einen kurzen Blick auf unsere nächste Existenz. Unsere individuelle Existenz ist nur eine Illusion ( was dir Inder Maya nennen ), die uns dermaßen fest im Griff hält, dass wir ganz und gar darin aufgehen.
Was ist das Ziel dieses Zyklus? Alle Erfahrungen, alle Gemütsverfassungen, alle Rollen, alle Berufe, alle sozialen und kulturellen Umstände erleben, die ein Mensch in seinem Leben antreffen kann, bis nichts mehr unbekannt ist , alles gelernt ist, man sich alles selbst hat. Nur dann kann das individuelle Selbst der Atman, durch diese universalen Erfahrungen genährt, fühlen und erleben, dass alles Erlebte unbeständig ist, auch das, was uns kurze Zeit lachen oder weinen ließ, uns Hoffnung und lieben ließ.
Ich will jedem einzelnen hier durch sagen; das ihr Schicksal in ihren Händen liegt. Mögen die Schicksalsschläge und Lektionen doch so hart sein, werden sie aber niemals so hart sein, das sie zerbrechen.
Gehen sie gehobenem Haupt durch ihr Leben, um es zu leben wie es Ihnen gebührt.
Lichtseele