Die Geschichte des heute allgemein als Reiki bezeichneten Usui-Systems der natürlichen Heilung begann vor etwa 100 Jahren in Japan. Da heute nicht mehr alle Details eindeutig nachzuweisen sind, fällt ein Teil der Geschichte in den Bereich der Legende, während viele Anekdoten und Hinweise sich inzwischen durch internationale Zusammenarbeit und Forschung eindeutig bestätigt haben.
Dr. Mikao Usui, 1865 im Süden Japans geboren, wirkte als Lehrer an einer christlichen Missionsschule in Japan. Während einer Unterrichtsstunde, in der seine Schüler wissen wollten ob er die Aussagen der Bibel für wahr hielt, nahm alles seinen Anfang. Nachdem Usui diese Frage bejaht hatte, fragten seine Schüler ihn nach den Heilungen, die Jesus vollbracht hatte. Angeblich hatte dieser gesagt, dass alle, die ihm nachfolgen würden, diese Gabe erhalten und genauso würden heilen können wie Jesus selbst. Usui konnte darauf keine klärende Antwort geben. Die Sache ließ ihm keine Ruhe. So wurde er vom Lehrenden selbst wieder zum Schüler, da er eine Antwort finden wollte. Er reiste auf der Suche nach Wissen durch ganz Japan, China und Europa.
Von dort führte ihn sein Weg zurück nach Japan, weil er herausgefunden hatte, dass das Heilen durch Handauflegen in vielen Religionen erwähnt wird, so auch in der älteren Religion des Buddhismus. Usui folgte den Spuren Gauthama Buddhas und buddhistischer Weiser in indischen Sutras und anderen heiligen Schriften. Zu diesem Zweck hatte er sich in ein buddhistisches Kloster zurückgezogen, um die Bibliothek frei nutzen zu können. Usui war befreundet mit dem Abt und als er auch dort an die Grenzen seiner Möglichkeiten stieß, kamen beide zu dem Entschluss, dass eventuell der direkte Erfahrungsweg über Meditation und Fasten zu einer Klärung beitragen könnte.
Usui zog sich daraufhin fastend für 21 Tage auf einen heiligen Berg zurück und bat um Hilfe, um in Abgeschiedenheit und Meditation vielleicht eine Antwort auf seine brennende Frage zu erfahren. Die Zeit verstrich, aber er war der Erkenntnis nicht näher gekommen. Am letzten Tag schließlich geschah das, worauf er gehofft hatte. Wie die Legende beschreibt, sah er Symbole und Zeichen, deren Bedeutung und Verwendung ihm eingegeben wurde. Er hatte sie in alten Schriften zwar gesehen, aber nichts mit ihnen anfangen können. Durch ein mystisches Ereignis wurde er selbst eingeweiht und konnte von da an als Kanal Reiki an andere Menschen weitergeben, ohne seine eigene Energie mit einfließen zu lassen. Er spürte diese Kraft in sich und wusste, dass er von nun an heilen konnte.
Usui beschloss den Ärmsten der Armen zu helfen, um die sich niemand kümmerte. Er ging nach Kyoto und verteilte kostenlos Reiki an Arme und Bedürftige im Bettlerviertel. Er half vielen Menschen gesund zu werden, Arbeit und Unterkunft zu finden und aus dem Elend herauszukommen. Die meisten jedoch fielen nach kurzer Zeit zurück in denselben Zustand wie vor seiner Hilfe. Sie ließen sich lediglich bereitwillig aufladen mit hilfreicher Energie, waren aber nicht bereit, aus eigenem Antrieb im Alltag verantwortungsvoll und selbstbewusst aktiv zu sein. Usui hatte nicht vor, sein Leben lang andere Menschen mit Energie aufzuladen, um anschließend enttäuscht festzustellen, dass die Menschen das gratis Gegebene annahmen und sich freuten über positive Veränderungen, dass ihnen aber darüber hinausgehender körperlicher oder geistiger Einsatz zu viel verlangt war.
(Rei“ (die obere Hälfte des Zeichens) bedeutet „universal“, „Ki“ (die untere Hälfte) bedeutet "Kraft". „Ki“ ist ein häufig verwendeter Ausdruck in der asiatischen Kultur. Alles ist von Ki durchdrungen.)
Er kehrte also Kyoto den Rücken und eröffnete eine Klinik, in der er denen half, die zumindest teilweise bereit waren Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, indem sie durch Zahlung eines Geldbetrages oder durch das Erbringen einer Gegenleistung den Wert der Hilfe zu schätzen begannen und achtsam damit umgingen. Usui hatte begriffen, dass das, was die Menschen nichts kostet, nach einer gewissen Zeit verworfen und schlecht behandelt wird. Er hatte begriffen, dass für eine dauerhafte körperliche Heilung die geistige Heilung Voraussetzung ist. Ansonsten kehren die körperlichen Krankheitssymptome zurück in derselben oder noch aussagekräftigerer Form. Daraufhin entwickelte Usui die fünf Lebensregeln, die für eine körperliche und geistige Heilung untrennbar zusammengehören.
Usui wollte sein Wissen weitergeben, jedoch an Menschen, die er auch für fähig hielt, mit dieser Gabe umzugehen und sie sinnvoll einzusetzen. Daher weihte er auch nur ausgewählte Personen, die er genau prüfte und während ihrer Ausbildungszeit beobachtete, in die höheren Reiki-Grade ein. Er wollte verhindern, dass aus Reiki ein Wegwerfartikel würde.
Reiki ist ja nicht der einzige Weg, um mit der universellen Lebensenergie wieder in harmonischen und freien Kontakt zu gelangen, da es auf allen Kontinenten und zu allen Zeiten Zugang zu ihr gab.
Dr.Chijuro Hayashi, ein pensionierter Marinearzt, war der bedeutendste Schüler Usuis und führte nach dessen Tod als Reiki-Großmeister sein Lebenswerk fort. Er begründete in Tokyo eine Reiki-Klinik, in der ausschließlich mit Reiki gearbeitet wurde und die seinerzeit in Japan sehr bekannt war. Er systematisierte die Hinterlassenschaft von Usui. Auf ihn geht die Form des traditionellen Reiki-Unterrichts zurück.
1935 behandelte er eine junge Frau aus Hawaii namens Hawayo Takata wegen eines Krebsleidens. Nach einigen Monaten der Behandlung, in der eine deutliche Besserung eingetreten war, bat sie Dr. Hayashi in die Einweihung in Reiki, um sich selbst behandeln zu können nach ihrer Rückkehr nach Hawaii.
Zur damaligen Zeit war es aber aus gesellschaftlichen Gründen in Japan unvorstellbar eine Frau, und dann auch noch eine Ausländerin, als Schülerin aufzunehmen und einzuweihen. Sie blieb jedoch hartnäckig und bewies ihr Engagement und ihre Eignung, so dass sie nach anfänglicher Skepsis in den ersten Grad eingeweiht wurde und nach intensiver Praxis in der Klinik in den zweiten Grad.
Zurückgekehrt nach Hawaii eröffnete Frau Hawayo Takata eine Reiki-Praxis in ihrem Haus. Dr. Hayashi, der sie dort besuchte, bildete sie nun zur Reiki-Meisterin aus. Sie unterrichtete zunächst in Hawaii und später in den USA. Mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges wurde Dr. Hayashi klar, dass wenn Japan in den Krieg eintreten würde, dies gewaltige Veränderungen in der japanischen Kultur zur Folge hätte und das Erbe, das Wissen, die Bemühungen von ihm und Dr. Usui in den Kriegswirren verloren gehen könnten. Kurz vor seinem Tod ernannte er 1941 Frau Takata zu seiner Nachfolgerin. Sie setzte nach dem zweiten Weltkrieg die Arbeit fort.
1980 gab es im Westen 22 Reiki-Meister. Sie trafen sich nach dem Tod von Frau Takata und wählten Frau Phyllis Lei Furumoto zur Großmeisterin. Die Reiki Alliance wurde gebildet.
1988 gab Frau Furumoto die Ausbildung von Reiki-Meistern frei, wegen der explosionsartig gestiegenen Nachfrage, die bis dahin allein in der Hand des Reiki-Großmeisters lag.
Ihre Bitte war es, die Tradition des Usui-Systems zu wahren und bestimmte Empfehlungen bei der Ausbildung zu beachten. Dies wurde nicht von allen Reiki-Meistern befolgt und damit begann die Zersplitterung des Usui-Systems in viele Linien.
Im Lehrsystem nach Dr. Usui gibt es drei Grade.
Oftmals werden diese Grade aufgeteilt oder erweitert. Die nachfolgende Aufstellung entspricht dem ursprünglichen Prinzip.
Der erste Reiki-Grad
Dies ist der Grundkurs, der wichtig ist, weil es sich hier um die Berührungsebene handelt. Jeder Schüler erfährt den historischen Ursprung und geistigen Hintergrund von Reiki und erlernt die Reiki Energie anzuwenden um sie für sich und andere in erster Linie für körperliche Aspekte nutzbar zu machen. Der erste Grad steht für die Liebe zu unserm Körper. Wir lernen ihn besser kennen und auch verstehen. So können wir unseren Körper mehr annehmen und ihn auch lieben. Wer Reiki wirklich in seiner Tiefe und mit all seinen Möglichkeiten erfahren möchte, der benötigt Zeit, um diese Bereitschaft schrittweise wachsen zu lassen, und zwar so, dass er auf allen Ebenen harmonisch Schritt halten kann.
Der zweite Reiki-Grad
Die Voraussetzung für den zweiten Grad ist der Abschluss des ersten Grades. Reiki-Meister empfehlen, zwischen den Einweihungen des ersten und zweiten Grades mindestens drei Monate, besser länger, verstreichen zu lassen, damit der Reiki-Schüler Erfahrungen mit Reiki sammeln kann. Natürlich ist dies nur eine Empfehlung und der Reiki-Meister sollte die Entscheidung darüber treffen, ob der Schüler dafür bereit ist. Im zweiten Grad werden drei Symbole vermittelt. Mit diesen soll man befähigt werden, auf nichtkörperlichen, geistigen Ebenen zu aktivieren, Techniken, um mit emotionalen und mentalen Problemen umzugehen, zur persönlichen Weiterentwicklung und einer besonderen aktivierenden Energieübertragung Diese Techniken können unerwünschte Tiefsitzende, emotionale und psychische Programme aufspüren und auflösen.
Die Voraussetzung und optimale Grundlage für Reiki 2 ist, dass seit der ersten Aktivierung die im Reiki 1 Kurs beschriebenen Anwendungen im Leben integriert sind. Der zweite Grad steht für die Liebe zu unserem Geist. Der Geist ist das intelligente Prinzip in uns. Unser Geist ist es jedoch auch, der für unsere Gedanken, ihre Muster und Strukturen verantwortlich ist. Lernen wir erst unseren Geist in all seinen Ausformungen kennen und dann zu akzeptieren. Haben wir dies geschafft, können wir auch unsere störenden Gedankenmuster ändern.
Der dritte Grad (Meistergrad)
Der Dritte Grad wird heute meist in zwei Teile unterteilt (Meistergrad und Lehrergrad), ursprünglich handelte es sich nur um einen Grad. Der Meister-/Lehrergrad soll dazu befähigen, andere Menschen in Reiki einzuweihen und Reiki zu unterrichten. Zwischen dem zweiten Grad und dem Meistergrad sollte mindestens ein Jahr, besser mehr Zeit, liegen. Dabei wird es als sinnvoll erachtet, eine längere Ausbildung in Anspruch zu nehmen, um Menschen qualifiziert unterrichten zu können, und in die Aufgaben des Reiki-Meister hineinzuwachsen. Der dritte Grad steht für die Liebe zu unserer Seele, denn sie repräsentiert auf unpolarer Ebene unser wahres Selbst. Unsere Seele hat sich die schwere Aufgabe vorgenommen, den Inkarnationszyklus auf der Erde zu vollziehen.
Dieser immense Wachstum-, Lern- und Bewusstwerdungsprozess ist sehr schwierig und schmerzvoll. Wir müssen uns aber Bewusst werden das alles in unseren Leben, aus unserer eigenen Verantwortung heraus erwachsen ist. Reiki - ist ein natürlicher Weg, die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren, den Körper zu entspannen und dabei Blockaden zu lösen. Reiki - ist sich selbst zu berühren .Durch das Auflegen der Hände bei Reiki lernen wir, uns selbst zu fühlen und wahrzunehmen Reiki - ist Energieübertragung und kann an sich selbst und andere weiter gegeben werden Reiki - ist Harmonisierung von Körper, Geist und Seele. Es führt zu einer vollkommenen Entspannung, körperlichem Wohlbefinden und dem Gefühl von Geborgenheit und Frieden. Reiki - ist einfach in der Handhabung und kann leicht erlernt und praktiziert werden.
Lichtseele