256 Jahre wurde Adwaitya alt. Ein wahrhaft rekordverdächtiges Alter. Wäre Adwaitya ein Mensch gewesen, dürfte er der wohl weiseste Greis auf der Welt gewesen sein. Doch selbst für eine Aldabra-Schildkröte ist dieses Alter außergewöhnlich.
Warum erreichen Schildkröten ein solch hohes Alter, während Eintagesfliegen schon nach wenigen Tagen das Zeitliche segnet? Welches Geheimnis verbirgt sich hinter den Vorgängen des Alterns. Können wir dieses Geheimnis womöglich bald lüften und uns mit dem Wissen unsterblich machen?
Der menschliche Wunsch nach Unsterblichkeit ist alt. Im Jahre 1513 machte sich der Konquistador Juan Ponce de León auf eine Reise um den Jungbrunnen, die Quelle des ewigen Lebens im heutigen Florida zu suchen. Er fand ihn nicht. Heute geht die Suche nach dem Jungbrunnen weiter. In Labors erforschen Wissenschaftler die Natur des Alterns und erlangen so ständig neue Erkenntnisse über die Mechanismen, die uns altern lassen. Die Fortschritte sind beachtlich. Mäuse, die bis zu 50 Prozent länger leben sind längst keine Fantasie mehr. Die Gentechnik macht es möglich.
Schon 1988 bemerkte Tom Johnson an der Universität von Kalifornien in Irvine, dass eine Veränderung in einem einzigen Gen, AGE-1, Fadenwürmer bis zu 70 Prozent länger leben ließ. Doch lässt sich das, was für Mäuse und Fadenwürmer gilt, auch auf den Menschen übertragen? Der theoretische Biologe und Biogerontologe Aubrey de Grey an der Universität Cambridge ist davon fest überzeugt. Er glaubt, dass die Menschen der nahen Zukunft gar bis zu 5000 Jahre alt werden können. Seine Aussage stützt er auf den rasanten medizinischen Fortschritt, der es dem Menschen in der Zukunft erlauben soll immer modernere und effektivere Mittel gegen das Altern zu erfinden.
Bis dahin mag es noch ein weiter Weg sein, doch im Grunde befinden wir uns längst auf dem Pfad zur Unsterblichkeit. Im 9 Jahrhundert lag das durchschnittliche Sterbealter eines Mannes noch bei etwa 35 Jahren, das der Frauen gar nur bei 27 Jahren. Mit dem Beginn der Industrialisierung zum Ende des 19. Jahrhunderts hat die Lebensspanne der Menschen dann einen wahren Quantensprung unternommen. So hat sich die Lebenserwartung der Menschen in Deutschland in den letzen 100 Jahren verdoppelt. Wir werden immer älter und es sieht nicht so aus, als wenn sich an diesem Aufwärtstrend etwas ändern würde. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden erklärte, erreicht ein 2004 geborener Junge einer neuen Modellrechnung zufolge ein Alter zwischen 81,7 bis 84,9 Jahren; ein Mädchen wird 87,8 bis 90,4 Jahre alt. Die magische 100 Grenze ist damit längst in greifbarer Nähe.
Auf der Suche nach neuen Mitteln gegen das Altern stellt sich vor allem die Frage warum und wie wir überhaupt altern und schlussendlich sterben. Warum müssen wir sterben? Die Antwort und der Grund für den Tod ist im Evolutionsgedanken verankert. Jeder Organismus muss schließlich sterben, damit er Platz für neue Nachkommen bietet, die besser an ihre Umwelt angepasst sind und daher höhere Überlebenschancen haben. Nur durch die natürliche Abfolge von Leben, Fortpflanzung und Tod hat sich nach der Evolutionstheorie der heutige Mensch und alle anderen Lebewesen entwickelt. Der Mensch ist jedoch an einem Punkt angelangt, an dem er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen kann. Er ist nicht länger auf die natürliche Selektion der Evolution angewiesen, die ihm das Überleben seiner Rasse sichert. Der Mensch ist in eine Welt der Atome und Moleküle eingetaucht, die es ihm erlaubt seine Entwicklung auf zellulärer Ebene selbst zu beeinflussen.
Die Frage, mit der sich die Altersforschung besonders beschäftigt ist wie wir altern. Welche Kräfte und Mechanismen bewirken den allmählichen Zelltod in unserem Körper? Wie kann man diesem Alterungsprozess entgegenwirken? Kann man ihn womöglich anhalten oder gar umkehren? Ein Leitsatz könnte lauten: Wer alt sein will, muss hungern! Denn: Durch die Nahrung, die wir zu uns nehmen, wird unsere Stoffwechselrate angekurbelt - dies bewirkt gleichermaßen eine Erhöhung des so genannten oxidativen Stresses im Organismus. Genau dieser oxidative Stress ist für die Beschädigung unserer Zellen verantwortlich und lässt uns so altern. Schon durch eine dauernde Mangeldiät, das zeigen Experimente mit verschiedenen Tierarten, lässt sich der Tod hinauszögern. Weil die Stoffwechselraten und damit auch der oxidative Stress im Organismus abnehmen, geben die Experten dem Konzept Erfolgsaussichten – die Sache funktioniert angeblich sogar bei Affen und vermutlich auch bei Menschen. Aber wer möchte schon sein Leben lang hungern, nur um 100 zu werden? Es müssen also andere Lösungsvorschläge her.
Ein Ansatz zur Lebensverlängerung beruht auf den ganz natürlichen Anti-Alterungsmechanismen des Menschen. In unserem Körper sind Entgiftungsenzyme ständig damit beschäftigt aggressive Stoffwechselprodukte unschädlich zu machen. Gäbe es diese natürlichen Entgiftungsenzyme nicht, würden unsere Zellen den aggressiven Stoffwechselprodukten schutzlos ausgeliefert sein und wir würden sehr schnell altern. Mit zunehmenden Alter ist unser Entgiftungsmechanismus jedoch immer fehlerhafter. Die Folge: immer mehr Zellen werden beschädigt - wir altern. Am kalifornischen Buck Institute for Age Research und beim US-Unternehmen Eukarion ist man daher damit beschäftigt die natürlichen Entgiftungsenzyme durch so genannte synthetic catalytic scavengers (SCS) zu unterstützen. Die SCS imitieren dabei im Grunde nur die Funktion des antioxidativen Vitamins C und helfen so die Giftstoffe in unserem Körper unschädlich zu machen, jedoch wirken die SCS um ein Vielfaches intensiver, als das natürliche Vitamin C. Mit dieser neuartigen Methode sind bereits große Erfolge erzielt worden. Laborwürmer des Buck Institutes, denen die Wirkstoffe verfüttert wurden, lebten fast 50 Prozent länger als ihre auf Normaldiät gesetzten Artgenossen. Auch bei Mäusen, denen das Präparat verabreicht wurde, konnten die Forscher eine lebensverlängernde Wirkung beobachten.
Welchen Einfluss einzelne Gene auf den Alterungsprozess haben, war noch vor kurzer Zeit ungewiss. Mittlerweile haben Forscher jedoch schon einzelne Gene ausmachen können, die den Alterungsprozess direkt beeinflussen. Darunter befindet sich zum Beispiel das Mäuse-Gen IGF-1R (Insulin-like Growth-Factor 1 Receptor). Das Gen scheint eine wichtige Rolle für Energiestoffwechsel und Wachstum der Mäuse zu spielen - dessen Ausschaltung ließ die Lebenserwartung bei den Tieren um ein ganzes Viertel hochschnellen. Für die Forscher gilt es nun herauszufinden, welche Gene den Alterungsprozess des Menschen beeinflussen. Dies ist jedoch kein leichtes Unterfangen, denn mit Menschen experimentiert man bekanntlich nicht im Labor. Es gibt jedoch Menschen, deren Alterungsprozess seit ihrer Geburt aufgrund von genetischen Erbfehlern gestört ist. Diese Krankheit ist auch als Progerie bekannt. Sie lässt Menschen mit dem zehnfachen Tempo altern. Meist Leben Personen mit diesem äußerst seltenen Gendefekt nicht länger als 14 Jahre.
Der Wunsch nach langem Leben "Wie alt, glauben Sie, Herr Doktor, kann ich werden?" - "Rauchen Sie?" - "Nein." - "Trinken Sie?" - "Nein." - "Frauen?" - "Niemals." - "Warum wollen Sie alt werden?" Eine von dem Wissenschaftler Francis Collins geleitete Forschergruppe des Human Genome Research Institute fand heraus, dass die Ursache für Progerie auf einen einzigen Schreibfehler im genetischen Code eines einzelnen Chromosoms zurückzuführen ist. Das defekte Gen ist normalerweise für die Produktion eines Proteins namens Lamin A verantwortlich, dass für den wichtigen Aufbau der inneren Zellmembran der Zellkerne verantwortlich ist. Funktioniert das Gen nicht richtig, hat das fatale Folgen. Collins möchte nun untersuchen, ob Menschen, die ein sehr hohes Alter erreicht haben, eine besonderes stabile Variante dieses Gens besitzen.
Spannende Fortschritte sind auch auf dem Gebiet der Stammzellenforschung gemacht worden. Stammzellen sind einzigartige Zellen. Sie altern niemals und sterben nie ab. Sie können jedes beliebige Gewebe des menschlichen Körpers reparieren oder ersetzen und sie besitzen die Fähigkeit, beschädigtes Erbgut des Menschen wiederherzustellen. In die Köpfe von Schlaganfall Patienten injiziert, können Stammzellen sogar einen Teil der Gehirnschäden rückgängig machen. Wenn es gelingt, diese Behandlungsmethode auf die Altersforschung zu übertragen, könnte sie zukünftig dabei helfen den Alterungsprozess zu bekämpfen.
Die Fortschritte auf dem Gebiet der Altersforschung, besonders in den letzten 10 Jahren, sind bemerkenswert. Zwar konnte bis heute noch kein Mensch verjüngt werden, die Ergebnisse der Tierversuche beweisen jedoch, dass dies theoretisch möglich wäre. Auch wenn wir noch weit von der Vision der Unsterblichkeit entfernt sind, so stellt sich auch die Frage, wie die Welt mit Menschen funktionieren soll, die niemals sterben. Kann es eine unsterbliche Gesellschaft überhaupt geben? Über solche Fragen zu spekulieren mag interessant sein, ist jedoch zu dem heutigen Zeitpunkt noch nicht von Nöten. Was uns die Zukunft bringen wird, darauf ist noch abzuwarten. Auch wenn wir vielleicht nicht die Mittel dazu finden werden, unsterblich zu werden, so wird zumindest der Wunsch nach Unsterblichkeit wohl niemals sterben.
Blackorchid
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21.01.2008 20:04
#2 RE: Unsterblichkeit - Ist ewiges Leben möglich?
ich fände ewiges leben,wenn es möglich wäre,irgendwie doof.sterben gehört ja schließlich zum leben dazu und wenn man ewig leben könnte,würde einem irgendwann langweilig werden,weil es nichts mehr interessantes gibt,was man noch erleben oder erreichen könnte.so seh ich das zumindest...
Ich persönlich möchte auch nicht ewig leben , würde bestimmt öde werden,aber so 200 Jahre alt werden das fände ich OK.
LG Jolie
KLUG IST NICHT , WER FEHLER MACHT !!! KLUG IST DER , DER ES VERSTEHT SIE ZU KORRIGIEREN !!! Die ZEIT werd es ZEIGEN !!! Es fügt sich zusammen , was zusammen gehört !!! HERZ aus EIS !!!
Blackorchid
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22.01.2008 17:18
#4 RE: Unsterblichkeit - Ist ewiges Leben möglich?
ich würde gern 100 oder so werden.falls ich eine eigene familie habe,dann hätte ich bis dahin sicherlich ein dutzend enkel und urenkel.ich fände es schön die alle aufwachsen zu sehen.aber ewiges leben brauch ich dafür nicht.
lg
AbbyScuito
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22.01.2008 17:39
#5 RE: Unsterblichkeit - Ist ewiges Leben möglich?
Ewig Leben...... hätte ich kein bock drauf. Es ist das Jahr 2350, 5:00 Uhr, der Wecker bimmelt, ich stehe auf und gehe zu Arbeit...... boah.... das ist der pure Horror...... nääää, last ma......